Theoretische Perspektiven, empirische Forschungen
Sprache: 
Deutsch und Englisch
Präsenzveranstaltung
24. April 2013 (all day) bis 10. Juli 2013 (all day)
Sommersemester 2013

1.801

Sexualität zwischen Lust und Begehren einerseits, Herrschaft, Gewalt und sozialer Kontrolle andererseits ist in westlichen Gesellschaften seit dem 19. Jahrhundert von Frauen- und anderen Emanzipationsbewegungen nachdrücklich zu einem öffentlichen Thema gemacht worden. Bedingungen und Ermöglichungen sexueller Selbstbestimmung ebenso wie Kampagnen und kritische Analysen im Kontext von Sexualität und Bevölkerungspolitik, Gewalt, Körper/ Gesundheit sowie andere, ‚normale‘, ‚natürliche‘ Fortpflanzungs-)Sexualität/en überschreitende, verrückende oder entgrenzte Sexualität/en waren immer wieder Schwerpunkte der Debatten.

Vielen klingen vielleicht noch die Slogans der Frauenbewegungen seit den 1960er Jahren im Ohr: ‚Das Private ist politisch‘, ‚Mein Bauch gehört mir‘ oder ‚Wir sind frei und wild, aber kein Freiwild‘. Es ging um eine Analyse von ‚Sexualpolitik‘ (Kate Millett) und Forderungen nach der Anerkennung alternativer Lebensentwürfe. Was damals von Frauen-, Lesben- und Schwulenbewegungen frech und bunt auf den Begriff gebracht wurde, sind bis heute gesellschaftspolitisch brisante Themen und zentrale Gegenstandsbereiche der wissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung/Gender Studies, die normierende und hierarchisierende Geschlechterverhältnisse kritisieren. Mittlerweile sind Regulierungs- und Normalisierungsverfahren bei der Herstellung binärer Zweigeschlechtlichkeit in den Fokus der Analyse gerückt. Heteronormativität, so besonders die Kritik der Queer Studies, werde zu wenig in Frage gestellt und in empirischen Forschungen immer bereits vorausgesetzt. Das ist eine wichtige Kritik. Welche Perspektiven verbinden sich damit? Wie ist eine feministische Sexualitätstheorie weiter zu entwickeln? Welche Forschungsdesiderate sind zu identifizieren? Was kann die interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung zu aktuellen Debatten um Sexualität/en beitragen?

Diese und andere Fragen möchten wir gerne diskutieren und laden Sie sehr herzlich ein, sich zu informieren. Direktor_innen und Kooperationspartner_innen des Cornelia Goethe Centrums aus den Bereichen: Cultural Studies, Geschichte, Soziologie, Germanistik und Politikwissenschaften freuen sich auf Ihr Interesse.

Veranstalter*in: 
Konzeption: 
Marianne Schmidbaur
Koordination: 
Daniela Müller, Frauke Eckl
AnhangGröße
PDF Icon CGColloquium SoSe 2013 Booklet757.7 KB