CGColloquium WiSe 2015/16 Titelmotiv

© Sigrid Awizio - „Der rote Faden, 2007“

Feministische Perspektiven auf ‚alte‘ und ‚neue‘ Materialismen
Sprache: 
Deutsch und Englisch
Präsenzveranstaltung
21. Oktober 2015 (all day) bis 20. Januar 2016 (all day)
Wintersemester 2015/2016

1.G 191

Das Thema Materialität wird innerhalb feministischer Forschung und Bewegungen in den letzten Jahren wieder verstärkt diskutiert. Dieser material turn zeigt sich vor allem in Analysen über Geschlechterverhältnisse, Arbeit und transnationalen Kapitalismus sowie in feministischen Untersuchungen zu Naturverhältnissen und Biopolitik. Zudem wird auf Materialität auch in feministischer Wissenschaftstheorie Bezug genommen, die Körper und Umwelt jenseits des Performativen begreift. Ferner finden aktuell verstärkt globale Kämpfe von Frauen statt, in denen materielle Lebensverhältnisse und -bedingungen im Mittelpunkt stehen, wie u.a. Recht auf Nahrung, Land, Wasser, Arbeit, Gesundheit, soziale Sicherung, ebenso wie das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper und Sexualität.

Vor dem Hintergrund der verschiedenen feministischen Auseinandersetzungen mit Materialität zielen die Vorträge darauf ab, das Verhältnis zwischen ‚alten‘ und ‚neuen‘ Materialismen kritisch zu beleuchten. Als erstere werden dabei Ansätze verstanden, die aus historisch-materialistischer Sicht aktuelle Phänomene wie Veränderungen von Arbeit, Leihmutterschaft, Präimplantationsdiagnostik, Eizellenspende untersuchen; als letztere werden neuere feministische Überlegungen bezeichnet, die sich aus poststrukturalistischen Perspektiven, den Science and Technology Studies, der Ökologie und Körperdiskursen mit Materialität und Materie auseinander setzen.

Veranstalter*in: 
Konzeption: 
Kira Kosnick, Christine Löw, Alexandra Rau
Koordination: 
Anna Krämer