Der politische Diskurs in Ungarn hat sich in den letzten Jahrzehnten im Bereich der Konstruktion von Rollenbildern kontrovers zugespitzt. Anhand diskursanalytischer Untersuchungen von Reden, Plakaten, Social-Media-Beiträgen und weiteren Medien soll herausgestellt werden, wie Sprache durch zentrale Regierungsvertreter als Machtinstrument genutzt wird, um eine kollektive Sinnerzeugung in Bezug auf Geschlechter und deren Platz in der Gesellschaft zu erreichen. Ziel der Arbeit ist es zu zeigen, wie sich diese Diskursdynamik auf gesellschaftliche Realitäten auswirkt: Wie verändern sich analog zum Diskurs Rechtsprechung und institutionelle Strukturen, wie werden dadurch gesamtgesellschaftliche Einstellungen geprägt und wie wirkt sich dies letztlich auf die Gleichstellung der Geschlechter in Ungarn aus? Als autokratisch regierter Staat in Mittelosteuropa soll diese Analyse Ungarns stellvertretend für Prozesse in rechtspopulistisch regierten Regimen mit traditionalistischen Paradigmen stehen, weshalb die Entwicklungen in Ungarn Aussagen über die nationalen Grenzen hinaus liefern können.
Konstruktion von Geschlechterrollen im politischen Diskurs Ungarns
Soziologie
Gender Studies
Qualitative Sozialforschung
Diskursanalyse