Geschlechterstereotype, die die traditionelle geschlechtliche Arbeitsteilung widerspiegeln, erweisen sich weiterhin als ausgesprochen resistent. Schulbücher werden daher, so die Beschlüsse der Kultusministerkonferenz, in die Pflicht genommen, jene Stereotype zu vermeiden und abzubauen – vermitteln sie doch unweigerlich ein Bild davon, wie die Welt (vermeintlich) ist oder wie sie sein könnte. Welche Geschlechterbilder im Schulbuch vermittelt werden, ist insbesondere für den sozialwissenschaftlichen Unterricht von Bedeutung, der es sich z. B. gemäß der hessischen Kerncurricula zum Ziel setzt, dass sich die Lernenden „in politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Auseinandersetzungen reflektiert mit sozialer, geschlechtsspezifischer und kultureller Differenz auseinandersetzen“ können. Ausgehend von einer qualitativen Analyse aktueller hessischer Schulbücher für das Unterrichtsfach „Politik und Wirtschaft“ verfolgt die Dissertation das Ziel, Herausforderungen, Implikationen und Potenziale für einen geschlechtersensiblen sozialwissenschaftlichen Unterricht zu identifizieren.
Geschlechterstereotype in Schulbüchern. Wie Identitätsbildung im sozialwissenschaftlichen Unterricht stattfindet
Didaktik der Sozialwissenschaften