18. Dezember 2021
Das Kapital, das Patriarchat und neue Gänge in eine „Revolution für das Leben“

Diskussion mit Rita Segato (Anthropologin, Buenos Aires) und Eva von Redecker (Philosophin, Berlin/Brandenburg)

Moderation: Uta Ruppert (Politikwissenschaftlerin, Frankfurt)

Rita Laura Segato lehrte und forschte über 30 Jahre lang von Brasília aus und ist eine exzellente Kennerin ganz Lateinamerikas, besonders das der immer noch allzu oft ignorierten Mehrheiten: Frauen, Indigene, afrolatin@s. Die emeritierte Anthropologin ist besonders für ihre Forschungen über Genderfragen in indigenen und lateinamerikanischen Gemeinden bekannt, sowie für ihre Forschung über Gewalt gegen Frauen und die Beziehung zwischen Gender, Rassismus und Kolonialität. Sie veröffentlichte unter anderem „La guerra contra las mujeres“ (2016; Der Krieg gegen die Frauen) sowie „la critica de la colonialidad en ocho ensayos“ (2015; Kritik der Kolonialität in acht Aufsätzen). Sie ist eine der bedeutendsten feministischen Intellektuellen Lateinamerikas.

Eva von Redecker ist Philosophin und Publizistin. Von 2009 bis 2019 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Berliner Humboldt-Universität, 2015 unterrichtete sie für ein Semester als Gastdozentin an der New School for Social Research in New York. Ende 2020 trat sie ein Marie-Skłodowska-Curie-Fellowship an der Universität Verona in Italien an. Eva von Redecker ist auf einem Biohof aufgewachsen und hat dort viel über Erdbeeranbau, Direktvermarktung und Pferdezucht gelernt. Heute lebt sie wieder auf dem Land. Sie arbeitet derzeit an einem Forschungsprojekt zum autoritären Charakter. Zuletzt erschien von ihr „Revolution für das Leben. Philosophie der neuen Protestformen“ (2020).

Die (Re)konstruktion der Welt. Hilfe. Solidarität. Politik.

Eine Konferenz nicht nur zur miserablen Lage der Welt, sondern auch und vor allem zu den Möglichkeiten ihrer Rekonstruktion zu einem Ort, den zu bewohnen sich endlich lohnen wird. In Vorträgen und Foren geht darum, das Verhältnis von Hilfe, Solidarität und Politik aus dem Versprechen zu bestimmen, das wir uns in der Erklärung der Menschenrechte selbst gegeben haben: Das Versprechen einer globalen und sozialen Ordnung, in der die uns allen zuerkannten Rechte voll verwirklicht wären.

Die Online-Konferenz fand vom 12. bis zum 14. Februar 2021 statt und wurde von medico international e. V. in Kooperation mit dem European Center for Constitutional and Human Rights, der Friedrich Ebert Stiftung, der Goethe Universität Frankfurt, dem Institut für Sozialforschung Frankfurt, dem International Institute of Political Murder und der Rosa Luxemburg Stiftung veranstaltet.

(Der Text wurde übernommen von medico international.)

Veranstaltung: