Die Sozial- und Kulturanthropologie beschäftigt sich mit gesellschaftlichen und kulturellen Phänomenen, die das Zusammenleben in verschiedenen Gesellschaften prägen. Dabei interessieren sich Sozial- und Kulturanthropolog*innen auch dafür, wie Geschlechterordnungen entstehen und wie diese wiederum auf menschliche Handlungsweisen wirken. Am Beispiel unserer aktuellen Forschungsprojekte am Institut für Ethnologie erarbeiten wir in diesem Workshop zusammen eine Perspektive auf Geschlecht und Geschlechterverhältnisse, die kritisch beleuchtet, wie historische gewachsene Machtverhältnisse und Strukturen im alltäglichen Zusammenleben bestimmter sozialer Gruppen sichtbar oder unsichtbar gemacht werden. Außerdem werden wir diskutieren, welche Methoden wir als Forscher*innen einsetzen und wie wir mit unseren eigenen Geschlechtsidentitäten in der Forschung umgehen wollen.
Catherine Whittaker ist Qualifikationsprofessorin für Ethnologie an der Goethe-Universität, wo sie zu struktureller und geschlechtsbezogener Gewalt in Mexiko und an der US-mexikanischen Grenze forscht. Zu ihren Arbeits- und Studienstationen in Deutschland, den USA, Mexiko und Großbritannien zählen u.a. Brown University, die LMU München, die University of Edinburgh, die London School of Economics, und die Universität Oxford. Zu ihren wichtigsten Publikationen zählen die Aufsätze „Beyond the dead zone: The meanings of loving violence in Highland Mexico“ (2023, American Anthropologist) und „Felt Power: Can Mexican Indigenous Women Finally Be Powerful?“ (2020, Feminist Anthropology).
Timo Roßmann ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter mit Schwerpunkt (Feminist) Science and Technology Studies am Institut für Ethnologie. Dort ist er Promotionskandidat und koordiniert das ELLVIS-Projekt „Kollaborative Ethnologie“. Nach seinem Studium der Soziologie, American Studies, Gender Studies und Science and Technology Studies war er als Lehrbeauftragter am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie tätig. In seinem Promotionsprojekt setzt er sich mit aktuellen Forschungs-, Diagnose- und Behandlungspraktiken im Handlungsfeld der Seltenen Erkrankungen auseinander und untersucht dabei ethnografisch, wie Akteur*innen im Feld zusammenarbeiten.
Anmeldefrist
Bitte melden Sie sich für den Workshop bis zum 29.05.24 über das Formular an.