CGColloquium SoSe 2018 Titelmotiv

© Miguel Pardo

Feminisms from the Global South
Sprache: 
Deutsch und Englisch
Präsenzveranstaltung
25. April 2018 (all day) bis 4. Juli 2018 (all day)
Sommersemester 2018

Im Kontext der aktuellen Krisen des Kapitalismus und ihrer politischen Folgen geraten Ideen und Praxen von Emanzipation immer mehr unter Druck. Das politische Projekt des Feminismus bzw. der Vielfalt von Feminismen im globalen Norden wie im globalen Süden wird zur Zielscheibe rechtspopulistischer und autoritärer Anfeindungen. Anti-Genderismus wird auf verschiedene Weisen mit Rassismus verknüpft. Parallel dazu findet eine Vereinnahmung feministischer Positionen und Praktiken im Neoliberalismus statt, durch die feministische Herrschaftskritik und Gesellschaftsvisionen allzu häufig auf „lean-in“ Femininismus und bestimmte Gender Mainstreaming-Ansätze zusammenschrumpfen.

Vor diesem Hintergrund entfalten Feminist*innen rund um den Globus neue Konzepte und politische Praxen der Solidarität, um Feminismus als Alternative zum globalen Kapitalismus zu repolitisieren. Dabei ist es kein Zufall, dass eine große Bandbreite an radikalen feministischen Ansätzen aus dem globalen Süden stammt, wo Kapitalismuskritik und gesellschaftliche Transformation vielerorts stets Bestandteil der feministischen Agenda waren. Diese Perspektiven auf Weltpolitik vermitteln grundlegende Erkenntnisse darüber, wie ungleiche Geschlechterverhältnisse und intersektionale Dimensionen von Unterdrückung in lokale und zugleich globale Verhältnisse eingelassen sind. Und sie rücken die grundsätzlichen Fragen nach globaler Gerechtigkeit, die in den feministischen Perspektiven des globalen Nordens allzu oft unberücksichtigt bleiben, wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit: Wie wirken sich die gegenwärtigen multiplen Krisen in den verschiedenen Regionen der Welt aus? Auf welche Weise betreffen und beeinträchtigen sie feministische Ansätze? Welche feministischen Kritiken, Konzepte und Strategien werden entwickelt, um neoliberale und autoritäre Transformationskonzepte zu demaskieren und ihnen zu entgegnen? Welche Bedeutung haben Gender Studies, feministische Bewegungen und intersektionale Netzwerke für die Entwicklung alternativer politischer und sozialer Projekte, die soziale Gerechtigkeit voranbringen können? Diese Vortragsreihe will solche und ähnliche Fragen von verschiedenen theoretischen Standpunkten, geographischen Kontexten und historischen Erfahrungen aus diskutieren, um Raum für Dialog und intersektionale Solidaritäten in einer transnational vernetzten Welt zu schaffen.

Veranstalter*in: 
Konzeption: 
Uta Ruppert, Tanja Scheiterbauer, Jamila Adamou, Helma Lutz
AnhangGröße
PDF Icon CGColloquium SoSe 2018 Booklet1.96 MB