Das Zusammenspiel von sozialer Herkunft und familiärer Migrationsgeschichte kann für jede/n im Einzelfall privilegierende oder benachteiligende Wirkungen an der Universität entfalten, so sind Studierende mit Migrationshintergrund oft die ersten in ihrer Familie, die studieren. Stellen sich für sie daher ähnliche Herausforderungen wie für deutsche „Arbeiterkinder“ an Hochschulen? Welche Rolle spielt hierbei das Geschlecht? Vor allem junge Männer mit Migrationshintergrund gelten seit einigen Jahren als „Bildungsverlierer“ des Schulsystems – ob sich dieser Befund auch für das Studium bestätigen lässt, ist noch nicht hinreichend erforscht. Mein Forschungsprojekt soll neue Erkenntnisse darüber liefern, wie sich die Verflechtung der sozialen Ungleichheitsdimensionen Migrationshintergrund, soziale Herkunft und Geschlecht im Hochschulbereich gestaltet und welche konkreten Auswirkungen dies für die Studierenden hat. Um diese Frage zu beantworten, werde ich Studierende in Einzelinterviews sowie Gruppendiskussionen befragen. Auf diesem Weg möchte ich individuelle und kollektive Einstellungen, Erlebnisse und Handlungsstrategien im Umgang mit Ungleichheitserfahrungen der Studierenden abbilden. Ziel meiner Arbeit ist es, eine neue Perspektive auf die Situation von Studierenden mit Migrationshintergrund zu werfen, zur Weiterentwicklung von Ansätzen zur Chancengleichheit und Diversität an Hochschulen beizutragen, als auch Impulse für die Migrations-, Geschlechter,- und soziale Ungleichheitsforschung zu geben.
Zur Bedeutung sozialer Ungleichheitskategorien. Empirische Rekonstruktionen studentischer Orientierungen im Umgang mit Diskriminierungserfahrungen (2015-2020)
Migrationssoziologie
Soziale Ungleichheit