Im Zentrum des Dissertationsvorhabens stehen individuelle Geschlechterübergänge und damit einhergehende Legitimierungs- und Normalisierungspraktiken im Kontext von Diskursen und Institutionen. Geschlechtliche Übergänge werden hier nach der Theoretikerin Susan Stryker verstanden als nicht-lineare Bewegungen weg von dem bei der Geburt zugeschriebenen Geschlecht als nicht selbst gewähltem Ausgangsort, über sozial aufgezwängte Grenzen hinweg. Wie erleben, gestalten und bewältigen Menschen eine geschlechtliche Transition und stellen sie dabei zugleich her? Welche Übergänge werden im Rahmen der geschlechtlichen Transition relevant gemacht? Wie und wo kommen sie zustande? Worauf antworten diese Übergänge? Und nicht zuletzt: Wie verhalten sich diese Übergänge zu institutionellen Regulierungen und Normierungen, Übergangsregimen geschlechtlicher Transition und den darin enthaltenen Normalitätsannahmen?Zur Beantwortung dieser Fragen werden 12-15 problemzentrierte Interviews nach Logik der Grounded Theory erhoben und ausgewertet. Die Dissertation schließt damit eine Forschungslücke in der Übergangsforschung, die Geschlechterübergänge bisher nicht gesondert als Übergang im Lebenslauf betrachtet. Sie trägt ebenso zu den Trans Studies bei, indem sie einen Schritt zurück tritt und fragt, welche Übergänge bei einer Bewegung weg vom bei der Geburt zugeschriebenen Geschlecht überhaupt stattfinden. Zusätzlich leistet die Arbeit einen Beitrag zu übergangstheoretischen Überlegungen zur Vereindeutigung von Statusphasen, Kategorien und ihrer Entgrenzung und schafft ein Bewusstsein und sensibilisiert bezüglich entstandardisierter Verläufe von Geschlecht im Lebenslauf.
Doing Gender Transitions
Soziologie
Gender Studies
Transgender Studies