GRADE Center Gender Program SoSe 23

Registration via anmeldung_CGCentrum@soz.uni-frankfurt.de.

Workshop: Feministisches Rhetorik-Training für weiblich identifizierte und/oder sozialisierte Personen

25.04.2023, 13:00-17:30h
Julia Lemmle
Language: German
Format: Face-to-Face Teaching
Venue: Campus Westend, IG-Farbenhaus, room IG 1.314

Registration: Please register by April 4th via anmeldung_CGCentrum@soz.uni-frankfurt.de.

Abstract: Die Teilnehmerinnen sollen sich sich nach dem Training gestärkt(er) fühlen, öffentlich über ihre Themen zu sprechen, sei es in Interviews, Statements oder (Kurz-)Vorträgen.Der Workshop basiert auf einer herrschaftskritischen Perspektive, die zunächst anerkennt, dass in der Kontinuität von patriarchalen Strukturen u.a. weibliche Personen nicht selbstverständlich als Expertinnen gelten. Neben der Frustration, dass dem immer noch so ist, entlastet es auch von einer liberalen Optimierungslogik, die Erfolg nur an die eigene Leistung knüpft und Herrschaftsverhältnisse ausblendet.Der Workshop legt, sich dessen bewusst, den Fokus auf die Selbststärkung und die Frage, wie ich mich in und zu diesen Herrschaftsstrukturen verhalten möchte.Was an meinem Auftreten und meiner Kommunikation möchte ich verstärken – was verändern?Wie setze ich Mimik, Gestik, Stimme ein?Wie stelle ich Kontakt zum Publikum her, wie baue ich Spannung auf und wirke präsent?

Wie gehe ich mit Unsicherheit und Redeangst um?

Wie kann ich innere und äußere Haltung so verbinden, dass ich aus einer stabilen starken Position sprechen kann?

Praktische Übungen befähigen (immer mehr) dazu, sich der eigenen Stärken bewusst zu werden und eine glaubwürdige und stimmige Form der Präsentation zu finden.

Das gemeinsame Üben und Spaß im Austausch zu haben steht dabei im Vordergrund!

Guest speaker: Julia Lemmle ist Kommunikationstrainerin, systemische Coach und Performerin und seit über 10 Jahren selbstständig mit den Schwerpunkten feministisches Empowerment, collective leadership und kritisches weißsein tätig.
Sie hat 2008-2016 an der FU Berlin „Rhetorische Kompetenz“ unterrichtet und 2010 das „Rhetorik-Empowerment-Training für Frauen*“ entwickelt. Sie verbindet herrschaftskritische Analyse mit Coaching-Tools und Körperarbeit/Embodiment, um Menschen dabei zu unterstützen, sich (wieder) mit den eigenen Werten zu verbinden und für diese und sich selbst klar einzustehen.

Workshop: Talking about your (gender) research in the media

06.06.2023, 10:00-14:00h
Anke Kautz
Language: English (German)
Format: Face-to-Face Teaching
Venue: Campus Westend, Seminarhaus, room SH 3.102

Registration: Please register by May 16th via anmeldung_CGCentrum@soz.uni-frankfurt.de. Please tell us the language you prefer to communicate in during the workshop (German or English or both).

Abstract: Communicating your research strategically is a crucial part of becoming visible as a researcher. Increasingly, universities and research institutions are looking for researchers able and willing to interact with (social) media, to explain their research and comment on topics at the center of public debates. The workshop will give researchers ready to ‘go public’ with their research, especially in gender studies, the necessary tools to reflect on their role, find appropriate modes of communication and be prepared for all possible reactions.The workshop will focus on how to successfully talk about your research in public. We will address the most important questions that you will encounter again and again, no matter in which medium or for which target group you want to communicate. An important part is also to become clear about your role as a scientist. It is challenging to leave the scientific community and become a public figure. This also involves the question of how to deal with the reactions and debates that one’s own statements may trigger. There will be time to reflect on this and find appropriate strategies.Guest speaker: Anke Kautz is a graduate media consultant and has worked as a journalist for 25 years. As a trained coach and mediator, she works in scientific institutions. Anke uses her expertise from both fields to address science communication, to coach scientists in this area and to share her knowledge in workshops.
Lecture:  Was will die Presse? Medienlogiken und Erwartungen an (Geschlechter)forscher*innen

07.06.2023, 16:00-18:00h
Anna-Lena Scholz
Language: German
Format: digital via zoom

Registration: Please register by 4th of June via anmeldung_CGCentrum@soz.uni-frankfurt.de.

Anna-Lena Scholz ist Redakteurin bei der ZEIT im Bereich Wissen-Ressort. Dort schreibt sie über Bildung, Hochschulen, Wissenschaft. Im E-Mail-Newsletter ZEIT WISSEN³ versorgt sie die Scientific Community außerdem mit allem, was aktuell in Hörsälen, Laboren und Ministerien vor sich geht. Bevor sie Journalistin wurde, war sie selbst Wissenschaftlerin – an der Freien Universität Berlin, wo sie im Fach Germanistik über Heinrich von Kleist und Franz Kafka promoviert hat. Bürokratischen Winkelzügen der Wissenschaftspolitik recherchiert sie daher besonders gerne hinterher.In ihrem Vortrag wird Anna-Lena Scholz zu Medienlogiken aus journalistischer Sicht referieren und auf die Anforderungen und Erwartungen an Wissenschaftler*innen in der Geschlechterforschung eingehen.
Workshop: Abolitionismus

30.06.2023, 11:00-17:00h
Daniel Loick und Vanessa E. Thompson
Language: German
Format: Face-to-Face Teaching
Venue: Campus Westend, PEG-Gebäude, room PEG 2.G121

Registration: Please register by 23rd of June via anmeldung_CGCentrum@soz.uni-frankfurt.de.

Abstract: In diesem Workshop wollen wir Grundlagentexte der abolitionistischen Theorie diskutieren und zugleich neuere politische Felder des Abolitionismus wie Klimagerechtigkeit (sowie die Kriminalisierung von Klimaaktivist*innen, wie sie auch jüngst an der Goethe-Universität stattfand) sowie mögliche Alternativen zu Grenzen, Polizei und Gefängnis mit Euch ausloten.»Abolitionismus« bezeichnet sowohl einen theoretischen Ansatz als auch eine politische und soziale Bewegung, die sich für die Überwindung staatlicher Gewaltinstitutionen wie Gefängnis, Polizei und Grenzen einsetzt. In der Tradition des transnationalen Kampfes gegen die Versklavung schwarzer Menschen betonen Abolitionist*innen die rassistische Geschichte staatlicher Gewaltapparate und ihre Komplizenschaft mit Formen kapitalistischer Ausbeutung und patriarchaler Unterdrückung und setzen sich dabei praktisch für die radikale Transformation unserer Beziehungs- und Produktionsweisen ein. In Deutschland und Europa haben abolitionistische Bewegungen seit den globalen Protesten für schwarze Menschen im Sommer 2020 auch weiter politischen Aufwind bekommen. Dabei gibt es auch in Deutschland schon länger abolitionistische Bewegungslinien.Guest speakers:
Daniel Loick
ist Associate Professor für Politische Philosophie und Sozialphilosophie an der Uni Amsterdam. Er arbeitet zu kritischen Theorien der Staatgewalt sowie zur normativen Struktur von Gegen-Gemeinschaften. Zu seinen Publikationen gehören vier Bücher, zuletzt Anarchismus zur Einführung (2016) und Juridismus. Konturen einer kritischen Theorie des Rechts (2017). Gemeinsam mit Vanessa E. Thompson hat er Abolitionismus. Ein Reader (Suhrkamp 2022) herausgegeben.Vanessa E. Thompson ist Distinguished Professor für Black Studies und Social Justice und Assistant Professor am Department für Gender Studies an der Queen’s University in Kingston, Kanada. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen der Black Studies, der kritischen Rassismus- und Migrationsforschung, Theorien staatlicher Gewalt und des transnationalen Abolitionismus sowie der Geschlechterforschung. Gemeinsam mit Daniel Loick hat sie Abolitionismus. Ein Reader (Suhrkamp 2022) herausgegeben.
Sie ist in transnationalen abolitionistischen Bewegungen aktiv.
Workshop: Subjektivierung aus schwarzfeministischer Perspektive

12.7.2023, 09:30-12:00h
Denise Bergold-Caldwell
Language: German
Format: Face-to-Face Teaching
Venue: Campus Westend, Präsidium, room PA P 04

Registration: Please register by 28th of June via anmeldung_CGCentrum@soz.uni-frankfurt.de.

Abstract: Menschen aus der afrikanischen Diaspora und dem afrikanischen Kontinent wurden als Sklav*innen in anderen Ländern gefangen gehalten und verschifft. Sklav*in zu sein und mithin Eigentum eines anderen Menschen; sich selbst, den eigenen Körper, das eigene Begehren, das eigene Leben nicht zu eigen zu haben – also (käufliches) Objekt sein – ist bei genauerer Betrachtung das komplette Gegenteil, von dem was allgemein unter einem Subjekt verstanden wird. Es ist diese anhaltende Subjektlosigkeit die von verschiedenen Schwarzen Theoretiker*innen (Hartman 2022; Sharpe 2016; Wilderson 2021; Wynter/Mckittrik 2015) angesprochen wird und die mit Bezug auf unterschiedliche Begriffe und Konzepte diskutiert wird. In diesem Workshop werden wir uns mit diesen Theorien und Konzepten befassen und theoretisch reflektieren, wie die Frage der Subjektivierung verstanden werden kann und welche Folgen sie in weiteren Auseinandersetzungen – wie Care-Gerechtigkeit, Erinnerungspolitik oder staatliche Gewalt – hat.
Workshop: Reflecting on Abolition Feminism and Transformative Justice Theory and Praxis: Healing, Restoration and Transformation

19.07.2023, 16:00-18:00h
20.07.2023, 10:00-15:00h
Fabienne Emmerich und Flick Adams
Language: English
Format: Face-to-Face Teaching
Venue: Campus Westend, PEG Gebäude, room PEG 2G. 094

Registration: Please register by July 5th via anmeldung_CGCentrum@soz.uni-frankfurt.de.

Abstract: In this workshop, we draw on an Abolition Feminism framework that conceptualizes the prison as part of a network of violence that deflects attention from the root causes of harm and neglects the role of healing, restoration, and transformation. We also explore the role of joy in Transformative Justice and activism.The Covid-19 pandemic has seen a reinforcement of prisons, other institutions in the prison industrial complex, and carceral logics, rather than seizing the moment to invest in community-led initiatives that centre healing and care. The reality that women, men, and non-binary, and other gender expansive and diverse people and children continue to be incarcerated means that as a society we support or at best acquiesce to systemic dehumanization (Gilmore 2007, 243).This is something that can and is being challenged in a myriad of ways. Through our Abolition Feminism framework, we reconnect with Black feminist roots that point us to “the development of integrated analysis and practice based upon the fact that the major systems of oppression are interlocking” (Combahee River Collective [1977], 2017, 15).This draws on the Kitchen Table method that enables for a relaxed dialogue around aspects of Transformative Justice and its connection with joy and activism. We will incorporate a range of teaching methods e.g., self-reflective exercises, multimedia activities, group work to create a more interactive and collaborative learning environment.Guest speakers:
Fabienne Emmerich
 is a Law Lecturer at Keele University in the UK. She is Institutional Lead for the North West Social Sciences Doctoral Training Partnership and Lead for the Gender, Sexuality, and Law Research Cluster at Keele. Fabienne is holder of a Leverhulme Fellowship for her project “Swimming against the current: women, prison reform and resistance” (2019-2021). Her research interests include Punishment, Resistance and Gender; Transformative Justice and Abolition Feminism; and Queering legal studies.
In her current project, she critically explores the struggle of women to reform the prison. She draws on feminist theories of solidarity to engage with the writings, speeches and reflections of Dr. Helga Einsele, governor of Frankfurt women’s prison in (West) Germany (1947-75).Flick Adams is an Associate Lecturer at The Open University, Doctoral Researcher at Keele University and a Facilitator. Flick’s research interests include queer and feminist theories and approaches, trans studies with a specific focus on PIC abolition, and anti-carceral, community and transformative Justice theories and practices. Flick’s doctoral project examines, through a queer-feminist abolitionist critique, how the prison system in England and Wales constructs and recognises identities, redistributes resources, and locates trans women within the prison – in cultural, spatial, and material terms to abolish the prison structure. Flick’s project sits at the intersection of Gender, Sexuality and Law and Socio-Legal Approaches.